Bereits in den 1980er Jahren wurde es für viele Fachleute klar: UKW kommt an seine Grenzen. In Fachkreisen wurde ein neues digitales Radiosystem diskutiert. Die EU lancierte die Idee dafür in einem EUREKA Projekt, welches ab 1995 mit Versuchen begann. Man wusste damals nicht, ob das neue System auch in den Bergen sauber funktionieren wird. Dies, weil die Radiowellen von den Bergen reflektiert werden, und somit mehrfach beim Empfänger eintreffen. Bei UKW gab es dadurch Störgeräusche. Dazu wurde bereits 1997 auf dem Niederhorn (Berner Oberland, Schweiz) ein DAB Versuch gemacht. Und siehe da, DAB funktionierte nicht nur gut, sondern sogar noch viel besser wegen der Reflektionen. Im gleichen Jahr wurde DAB am Genfer Autosalon erstmals der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Ab 1999 startete die SRG den Aufbau ihres DAB Netzes.
2008 durfte Sumatronic zum ersten Mal in der Schweiz das neue DAB+ am RadioDay in Zürich öffentlich vorführen. Seit Ende 2009 sind in der ganzen Schweiz alle SRG Programme, und viele Privatradios über das Netz der SwissMediaCast (SMC), auf DAB+ empfangbar. SMC hatte bereits zu Beginn alle Programme in DAB+ ausgestrahlt. Inzwischen sind auch viele Netze der digris, der Romandie Médias SA und der Dabcom hinzugekommen. Seit langem sind sämtliche Programme, welche über UKW ausgestrahlt wurden auch über DAB+ verfügbar. Je nach Ort sind heute in der Schweiz meistens zwischen rund 40 und 200 Radioprogramme empfangbar.
Seit den ersten Jahren bis heute wurden im DAB Sendesystem unzählige Optimierungen eingeführt. Z.B. DAB+, welches anstelle von nur 7 neu rund 18 Radioprogramme über ein Sendernetz ermöglichte, und Ergänzungen, wie z.B. das sehr detaillierte Verkehrsleitsystem TPEG. DAB+ ist heute sehr ausgereift und millionenfach erprobt. Neu kann es mit der ASA-Funktion (Automatic Alert System) die Bevölkerung auch warnen und alarmieren. Die ASA fähigen Radios können auch in der Nacht, bei Alarm, aus der Ferne eingeschaltet werden, die Meldungen sind hindernisfrei (auch für blinde und taube Personen) und in vielen Sprachen übertragbar. Zudem können die Alarme auch regionalisiert werden, d.h. bei einem Ereignis werden die betroffenen Quartiere einer Stadt, nicht aber die ganze Region oder das halbe Land aus dem Schlaf gerissen.
DAB+ und ASA werden europaweit auch wegen der Klimaänderungen (z.B. bei Waldbränden, Erdrutschen oder Tsunami) immer wichtiger.
Ob das ASA System auch von den Schweizer Behörden adaptiert werden wird, ist noch offen.