Geschichte – Seit wann gibt es UKW/FM

29. Januar 2025 | Allgemein

Erfolgreiche Versuche mit UKW (Ultrakurzwelle) gab es bereits 1925 im ostdeutschen Jena. UKW wird im Jahr 2025 somit genau 100 Jahre alt.

Damals war es recht aufwändig, diese „neuartigen Wellen“ zu empfangen. 1933 erfand der Amerikaner Edwin H. Armstrong einen neuartigen „Superhet-Empfänger“ mit dem praktisch Jedermann UKW-Sendungen sehr einfach empfangen  konnte. Diese Erfindung war der Grundstein für die spätere Nutzung der UKW-Technik, welche dem Publikum viel mehr Programme und den Radiostationen neue Möglichkeiten bot. Später, in den 1950er Jahren, nachdem der Transistor erfunden wurde,  konnte dieses Empfängerkonzept gut in die neuen, tragbaren „Transistor-Radios“ (damals im Volksmund auch „Transistor“ genannt) eingebaut werden, was die Preise reduzierte und die UKW-Technik immer beliebter werden liess.

In Europa wurde erst nach dem zweiten Weltkrieg – am 28. Feb. 1949 vom Bayerischen Rundfunk (BR) in München der ersten UKW Sender Europas (90.1 MHz) in Betrieb genommen.
Bereits 1958 wurden die ersten Stereo-Versuchssendungen in Deutschland ausgestrahlt.
In Deutschland wurden nach dem Krieg sehr viele Frequenzen für die vielen neuen Rundfunkanstalten benötigt, weil das Radio nicht mehr zentral, sondern verteilt auf die Bundesländer aufgeteilt wurde. Diese vielen Frequenzen gab es bei Mittelwelle nicht, aber UKW bot diese Möglichkeiten. Daher war UKW in Deutschland sehr wichtig für die neue Medienordnung nach dem Krieg.

1956 wurde UKW auch in der Schweiz eingeführt. Dadurch konnte erstmal ein zweites Radioprogramm (DRS 2) pro Sprachregion gesendet werden, denn auf Mittelwelle hatte es nur Platz für ein Programm.
Sehr lange nutzte die Bevölkerung in der Schweiz die UKW-Senderketten trotz viel klarerem Klang aber nicht, und verblieb auf der „guten alten Mittelwelle Beromünster“ 531 kHz (oder Sottens in der Romandie, resp. Monte Centeri im Tessin).
Daher machte die SRG eine Umschaltkampage „UKFee bringt UKW“ mit der inzwischen u.a. als „Frau Iseli“ bekannten, damals noch jungen Schauspielerin Birgit Steinegger.
Am 1. November 1983 starteten in der Schweiz die sieben ersten privaten „Lokalradios (Radio 24, Radio Z, Radio Sunshine*, Basilisk, extraBern, Zürisee, Raurach) und das dritte SRG Programm DRS3. Später folgten viele weitere Radios. Damit war UKW endgültig der Standard in der Schweiz geworden.
*Der Gründer der Sumatronic AG war auch Hauptinitiant von Radio Sunshine, erfahren Sie hier mehr.

Im Laufe der Zeit wurde UKW immer weiter verbessert und erweitert (RDS mit Stationsanzeige, Verkehrsmeldung und autom. Senderwechsel…). Aber UKW kam immer mehr an die Grenzen. Erst mit DAB+ steht eine Technologie zur Verfügung, welche dem Publikum mehr Auswahl, konstant hohe Qualität, den Radiostationen geringere Kosten und der Umwelt weniger Energieverbrauch bietet.
Mit der geplanten, endgültigen UKW-Abschaltung in der Schweiz Ende 2027 wird es somit 70 Jahre her sein, als die ersten UKW-Sender hierzulande eingeschaltet wurden.

Hintergrund: Weil bei UKW die sog. Frequenzmodulation (FM) und bei Mittelwelle die sog. Amplitudenmodulation (AM) verwendet wird, bezeichnen viele Länder die UKW-Frequenzen als „FM“ und die Mittelwelle als „AM, obwohl diese Modulationsarten auch für andere Frequenzen genutzt werden.

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